Wir sind erschüttert

Während ich die Spiellandschaft meiner Tochter bewundere,

trauern woanders Eltern um ihren Sohn, ob 2 oder 41 Jahre,

ein Kind zu verlieren ist, so sagte man es mir,

als würde man einen Teil aus sich selbst herausschneiden.

 

Während eine ganze Stadt und ihre Region fassungslos ist,

durchgerüttelt von einer Tat, die so absurd klingt,

dass sie nur von einem Menschen kommen kann, der nicht bei klarem Verstand ist,

der so viel Unmenschlichkeit erleben musste, dass sie die Norm geworden ist.

 

Während Menschen voller Mitgefühl, Angst und Unsicherheit sind,

sammeln andere ihre Kräfte, um noch mehr Unmenschlichkeit zu mobilisieren.

Statt sich von der Liebe bewegen zu lassen,

wird jede Gelegenheit genutzt, um noch mehr Hass zu schüren.

 

Während ich mir der Ausmaße der Tat Stück für Stück bewusstwerde,

erfüllt mich Trauer, um wundervollen Menschenleben, die nicht mehr gelebt werden können

erfüllt mich Unsicherheit, weil diese Tat so nah an mein Leben und meine Kinder gerückt ist

erfüllt mich Angst, dass diese Tat zur Rechtfertigung genutzt wird, um noch mehr Leid in diese Welt zu bringen.

Alles, was mir bleibt, ist das Gebet, das mir Ruhe und neue Hoffnung schenkt, dass das letzte Wort nicht von Menschen gesprochen wird.

 

(Text von Rebecca Aller)